Steigende Spenden

In Deutschland liegen verschiedene statistische Datenquellen zum Spendenvolumen und -verhalten von Privatpersonen vor. Einzelne Erhebungen bedienen sich unterschiedlicher Methoden und kommen somit auch zu teils deutlich voneinander abweichenden Resultaten.

Die hier veröffentlichten statistischen Angaben zur Spendenentwicklung basieren auf verfügbaren Daten und Berechnungen des DZI. Sie werden teilweise zu anderen Erhebungen in Beziehung gesetzt, so dass ein aussagekräftiges Bild des Spendensektors insgesamt entsteht.

Spendenentwicklung 2023

Trotz wirtschaftlicher Abschwächung und Inflation haben die Menschen in Deutschland 2023 insgesamt 12,8 Milliarden Euro für gemeinnützige Zwecke gespendet. Damit ist nach Berechnungen des DZI das Spendenvolumen gegenüber 2022 (13 Mrd. Euro) nur um 1,9 Prozent gesunken. Inflationsbereinigt beläuft sich der Rückgang aufgrund der gefallenen Kaufkraft auf 7,4 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des DZI unter den 30 Organisationen im DZI Spenden-Index. Mit dem Index schreibt das DZI das Spendenvolumen privater Haushalte fort, das sich aus der jüngsten Erhebung im Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) ergibt (vgl. DIW Wochenbericht 46-2022). Der nur leichte Rückgang der Spendensumme zeigt die weiterhin beeindruckende Spendenbereitschaft der Bevölkerung in Deutschland. Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine wurde 2022 in Deutschland die Rekordsumme von 13 Mrd. Euro an Geldspenden für gemeinnützige Zwecke erreicht. Allein für die Ukraine-Nothilfe spendete Deutschland etwa 1 Mrd. Euro.

Erläuterung: Die Fortschreibung des SOEP-Schätzwertes erfolgt mit dem um außerordentliche Katastrophenspenden bereinigten DZI Spenden-Index, d.h. der Veränderungsrate der Geldspendensumme der 30 Indexorganisationen ohne solche Katastrophenspenden. Die Katastrophenspenden werden anschließend aufaddiert.

Viele weitere Angaben zur Spendenentwicklung finden Sie in der DZI Spendenstatistik im DZI Spenden-Almanach 2023.


Neue Ergebnisse zum Spendenverhalten in Deutschland

Das Spendenverhalten in Deutschland wurde kürzlich in einer gemeinsamen Studie von Wissenschaftlern des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des DZI näher analysiert. Danach hat im jüngsten SOEP-Berichtsjahr 2017 zufolge fast jede:r zweite Erwachsene in Deutschland Geld gespendet (47 Prozent). Zugleich zeigen sich vielfältige Unterschiede im Verhalten der Spender:innen. So steigt die Spendenquote etwa mit dem Alter, Einkommen und der Lebenszufriedenheit. Bei Frauen ist die Spendenneigung allgemein etwas höher ausgeprägt als bei Männern. Die geringere Spendenquote in Ostdeutschland im Vergleich zu Westdeutschland kann durch die niedrigeren Einkommen und die geringere Religiosität erklärt werden. Die Spendenstudie ist als DIW-Wochenbericht 8/2020 erschienen und wird ergänzt durch das SOEPpaper 1074/2020, das ebenfalls in Zusammenarbeit von DIW und DZI erarbeitet wurde. 


Spendenentwicklung und Corona-Pandemie

Angesichts der Corona-Pandemie hat das DZI im Frühjahr 2021 erneut eine Umfrage unter den 230 Organisationen durchgeführt, die das DZI Spenden-Siegel tragen. Knapp 70 Prozent von ihnen haben sich daran beteiligt. Eine Frage bezog sich auf die Tendenz der Spendenentwicklung im Jahr 2020. Die meisten Organisationen berichten von steigenden Spendeneinnahmen, bei einem Viertel sind sie sogar deutlich gestiegen und nur bei 17 Prozent gefallen. Größere Organisationen mit mehr als einer Million Euro Spendeneinnahmen pro Jahr sowie Organisationen, die die Spenden hauptsächlich im Ausland verwenden, profitierten häufiger vom Spendenzuwachs. Im Vergleich zur vorherigen Corona-Umfrage des DZI im August 2020 hat sich die Spendentendenz für die kleineren Organisationen damit erheblich verbessert. Hier finden Sie alle Ergebnisse der DZI-Umfrage vom Februar 2021.


Weitere Dokumente zur Spendenstatistik finden Sie unter Downloads.

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