Für diesen Beitrag
wurde der Zusammenhang von Biografie und
professionellem Handeln in der Sozialen Arbeit
mittels methodischer Reflexionen untersucht. Die
Ergebnisse weisen auf ein Passungsverhältnis
von lebensgeschichtlicher Erfahrung und professioneller
Handlungsstruktur hin. Daneben kommt
dem Studium als Ort biografischer Reflexion
besondere Bedeutung zu.
Anna Isabell Oeder ist Sozialarbeiterin B.A. im Diakonischen Werk Berlin Stadtmitte e.V. und Studentin im Studiengang Praxisforschung in Sozialer Arbeit und Pädagogik an der Alice Salomon Hochschule, Berlin. E-Mail: annaoeder@gmx.de
(die PDF-Datei wird innerhalb eines Werktages per E-Mail zugeschickt)
Im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern gibt es seit Februar 2017 einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss.
Er spürt Untreuevorwürfen gegen
Untergliederungen der Arbeiterwohlfahrt nach, sowie möglichen Fehlentwicklungen bei der Praxis der LIGA-Finanzierung in dem Bundesland. Dieser Ausschuss bedeutet für alle direkt Beteiligten zunächst einmal einen enormen zusätzlichen Arbeitsaufwand. Außerdem ist er politisch heikel verortet: Der Anstoß zu seiner Einrichtung kam von der AfD-Fraktion – mit einer „Steilvorlage“ des Landesrechnungshofes. Der hatte bereits 2015 in einem Bericht Kritik am Umgang von Wohlfahrtsverbänden mit
öffentlichem Geld geäußert.
Die Verbände in Mecklenburg-Vorpommern
stehen also mächtig unter Druck, und es steht mehr auf dem Spiel als „nur“ die Zukunft der staatlichen Globalförderung für die freie Wohlfahrt. Denn neben dem Vertrauen von Politik und Verwaltung in die LIGA-Verbände geht es ganz grundsätzlich auch um ihr allgemeines gesellschaftliches Renommee, um das Vertrauen der Öffentlichkeit.
Wohl auch deshalb hat sich Caritas in Mecklenburg-Vorpommern jetzt zu einem ungewöhnlichen Schritt entschlossen. Sie ist aus der bisher defensiv agierenden Phalanx der LIGA-Verbände ausgeschert
und hat sich für eine Transparenz-Offensive ausgesprochen. Konkret: Die Verbände sollten sich mindestens
zur Veröffentlichung der zehn Informationen verpflichten, für die seit 2010 die „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ (ITZ) wirbt. Nur so
bekomme man den Rücken wieder frei, um gegenüber der Politik unabhängig und wenn nötig auch unbequem auftreten zu können, so die Caritasdirektorin im Erzbistum Berlin, Ulrike Kostka, und
bringt es auf den Punkt: „Für uns ist Transparenz eine Grundhaltung“.
Genau dies bestätigen die Erfahrungen des DZI in 125 Jahren aktiv praktizierter Dokumentation Sozialer
Arbeit und Überprüfung von Spendenorganisationen: Transparenz und gute Organisationsführung funktionieren nur, wenn sie als Grundhaltung von allen Organen und Beschäftigten einer gemeinnützigen Organisation getragen und gelebt werden.
Auf der Basis aufgezeichneter
Beratungen aus Pflegestützpunkten
werden auf komparatistische Weise idealtypische
Modi von Beratung rekonstruiert. Die Beratungsgespräche
sowie anschließend geführte Telefoninterviews
mit Beratenden und Beratenen dienen
des Weiteren dazu, die Passungsverhältnisse dieser
Beratungsmodi zu Nutzungsorientierungen
der Beratenen zu analysieren, wie sie aus im
Rahmen von Zukunftswerkstätten gewonnenem
Datenmaterial ebenfalls idealtypisch rekonstruiert
wurden.
Professor Dr. habil. Michael May lehrt Theorie und Empirie Sozialer Arbeit unter besonderer Berücksichtigung der Gemeinwesenarbeit an der Hochschule RheinMain. Er ist Sprecher des Hessischen Promotionszentrums Soziale Arbeit. E-Mail: michael.may@hs-rm.de
Alexandra Zein, M.A. Soziale Arbeit, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Sozialwesen an der Hochschule RheinMain. E-Mail: alexandra.zein@hs-rm.de
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S. 135-139
Martha / Karl Baer
Von der „Sendbotin“ in Galizien zum
Direktor der Berliner Logen des U.O.B.B.
Der vorliegende
Beitrag
erzählt die Geschichte von Martha
beziehungsweise
Karl Baer, des ersten bekannt
gewordenen Falls von Pseudohermaphroditismus
in Deutschland. Martha Baer wuchs als Mädchen
auf. Sie war eine wichtige Volkspflegerin und
Aktivistin gegen den Mädchenhandel in Galizien.
1906 wurde aufgrund eines Gutachtens von
Bloch und Hirschfeld eine Geschlechtsumwandlung
vorgenommen. Karl Baer lebte bis 1938 als
Direktor der Berliner Logen des B’nai B’rith und
bis 1956 in Tel Aviv.
Professor em. Dr. Dieter Oelschlägel lehrte Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Gemeinwesenarbeit an der Universität Duisburg. E-Mail: doe39@hotmail.de
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S. 140-147
Digitalisierung der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege
Christian Gedschold, Berlin
Schlagworte: Soziale Arbeit - Literatur - historische Entwicklung - Weimarer Republik - Nationalsozialismus - Neue Medien
Zwischen 1924 und
1944 erschien in Berlin die „Deutsche Zeitschrift
für Wohlfahrtspflege”. Sie wurde vom Archiv für
Wohlfahrtspflege, der Vorgängerinstitution des
DZI, herausgegeben und war die Vorläuferin der
Zeitschrift „Soziale Arbeit“. Dank einer Projektförderung
durch die Berliner Senatsverwaltung
für Kultur und Europa konnten alle Aufsätze der
Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege digitalisiert
werden. Die Texte werden demnächst über
die Deutsche Digitale Bibliothek abrufbar sein.
Christian Gedschold, M.A., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen und Redakteur dieser Zeitschrift. E-Mail: gedschold@dzi.de
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