Steigende Spenden

In Deutschland liegen verschiedene statistische Datenquellen zum Spendenvolumen und -verhalten von Privatpersonen vor. Einzelne Erhebungen bedienen sich unterschiedlicher Methoden und kommen somit auch zu teils deutlich voneinander abweichenden Resultaten.

Die hier veröffentlichten statistischen Angaben zur Spendenentwicklung basieren auf verfügbaren Daten und Berechnungen des DZI. Sie werden teilweise zu anderen Erhebungen in Beziehung gesetzt, so dass ein aussagekräftiges Bild des Spendensektors insgesamt entsteht.

Spendenentwicklung 2020

Auch und gerade in der Corona-Krise zeigt die Bevölkerung in Deutschland eine beeindruckende Spendenbereitschaft. Nach Berechnungen des DZI ist das Geldspendenaufkommen in Deutschland im Jahr 2020 um 11,3 Prozent gestiegen. Damit setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre weiter fort. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des DZI unter den 30 Organisationen im DZI Spenden-Index in Verbindung mit einer Fortschreibung des Spendenergebnisses aus den Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Der DZI Spenden-Index misst die Veränderung der Geldspendensumme der größten Spendenorganisationen in Deutschland, die das DZI Spenden-Siegel tragen. 28 der 30 Indexorganisationen verzeichneten im Jahr 2020 steigende Spendeneinnahmen, bei zwei Organisationen ist das Aufkommen gesunken. Insgesamt haben die Indexorganisationen im Jahr 2020 Geldspenden von mehr als 1,5 Milliarden Euro erhalten. Dies entspricht etwa 13 Prozent des gesamten Spendenvolumens in Deutschland.

Viele weitere Angaben zur Spendenentwicklung finden Sie in der umfangreichen DZI Spendenstatistik 2020.


Neue Ergebnisse zum Spendenverhalten in Deutschland

Das Spendenverhalten in Deutschland wurde kürzlich in einer gemeinsamen Studie von Wissenschaftlern des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des DZI näher analysiert. Danach hat im jüngsten SOEP-Berichtsjahr 2017 zufolge fast jede:r zweite Erwachsene in Deutschland Geld gespendet (47 Prozent). Zugleich zeigen sich vielfältige Unterschiede im Verhalten der Spender:innen. So steigt die Spendenquote etwa mit dem Alter, Einkommen und der Lebenszufriedenheit. Bei Frauen ist die Spendenneigung allgemein etwas höher ausgeprägt als bei Männern. Die geringere Spendenquote in Ostdeutschland im Vergleich zu Westdeutschland kann durch die niedrigeren Einkommen und die geringere Religiosität erklärt werden. Die Spendenstudie ist als DIW-Wochenbericht 8/2020 erschienen und wird ergänzt durch das SOEPpaper 1074/2020, das ebenfalls in Zusammenarbeit von DIW und DZI erarbeitet wurde. 


Spendenentwicklung und Corona-Pandemie

Angesichts der Corona-Pandemie hat das DZI im Frühjahr 2021 erneut eine Umfrage unter den 230 Organisationen durchgeführt, die das DZI Spenden-Siegel tragen. Knapp 70 Prozent von ihnen haben sich daran beteiligt. Eine Frage bezog sich auf die Tendenz der Spendenentwicklung im Jahr 2020. Die meisten Organisationen berichten von steigenden Spendeneinnahmen, bei einem Viertel sind sie sogar deutlich gestiegen und nur bei 17 Prozent gefallen. Größere Organisationen mit mehr als einer Million Euro Spendeneinnahmen pro Jahr sowie Organisationen, die die Spenden hauptsächlich im Ausland verwenden, profitierten häufiger vom Spendenzuwachs. Im Vergleich zur vorherigen Corona-Umfrage des DZI im August 2020 hat sich die Spendentendenz für die kleineren Organisationen damit erheblich verbessert. Hier finden Sie alle Ergebnisse der DZI-Umfrage vom Februar 2021.


Weitere Dokumente zur Spendenstatistik finden Sie unter Downloads.

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