Aus unterschiedlichem Anlass stellen wir immer wieder Beiträge aus der Sozialen Arbeit zum freien Download zur Verfügung. Zum 70sten Geburtstag der Fachzeitschrift im Jahr 2021 gibt’s 70 Artikel als Open Access! Außerdem finden sich hier ein Artikel von Hans-Uwe Otto, Beiträge aus der Sozialen Arbeit zum Ökonomisierungsdiskurs, die Ausgaben der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege von 1925-1933 und die 2012-2013 publizierte Reihe zum Widerstand in der Sozialen Arbeit. Wir wünschen eine anregende Lektüre.
70 Jahre Soziale Arbeit
Im Jahr 2021 feiert die Fachzeitschrift Soziale Arbeit ihr 70-jähriges Bestehen. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um die facettenreichen Themen der Fachzeitschrift etwas zu beleuchten. So werden im Jubiläumsjahr je sieben Beiträge zu zehn unterschiedlichen Themengebieten zum freien Download zur Verfügung gestellt.
Soziale Arbeit und Prostitution
- Schutz vor den Auswirkungen der Prostitution (Schell 1952)
- Neue Formen der Prostitution (Grimm 1962)
- Sozialarbeit und Prostitution im bürgerlichen Rechtsstaat (Roscher 1980)
- Prostitution und Sucht (Algeier; Nardini 1985)
- Sozialarbeit mit thailändischen Prostituierten (Krieg 1986)
- Das (un)sichtbare Feld der Prostitution (Wege 2018)
- Lebenslagen männlicher Sexarbeiter und HIV/STI-Prävention (Körner; Steffan 2020)
Soziale Arbeit und Religion
- Die Begegnung mit elementarer Fürsorge und lebensnotwendiger Identitätsbildung: vom tastenden Hineinhören in Sinn und Aufgaben jüdischer Sozialarbeit und die sie vollziehenden Menschen (Kuhls 1984)
- Schwangerschaftskonfliktberatung in katholischen Beratungsstellen (Sartor-Muswieck 1985)
- Rituelle Begleitung sterbender Muslime (Küçük 2005)
- Entwicklungslinien ethischer Paradigmen der Sozialen Arbeit: Hegel, das Judentum und die Postmoderne (Bauer 2008)
- Soziale Arbeit und Spiritualität (Schachameier 2011)
- Nächstenliebe oder kapitalistische Unternehmenskultur? Die Praxis von Caritasverband und Diakonischem Werk (Hellerich; White 2015)
- Professionelle muslimische Wohlfahrtspflege (Kiefer 2018)
Soziale Arbeit und Gesprächsführung
Zur Methode des helfenden Gesprächs (Loofs 1961)
Die helfende Beziehung (Bang 1962)
Zirkuläre Fragen in der Sozialarbeit (Pfeifer-Schaupp 1992)
Medieneinsatz im Gruppengespräch (Gloël 2002)
Motivierende Gesprächsführung und systemische Beratung: ein Vergleich (Sequani 2008)
Empowerment durch Nichtwissen: Haltungsbildung in der Sozialen Arbeit (Kleve 2014)
Gesprächskultur in der klinisch-stationären Psychiatrie (Lebek 2015)
Soziale Arbeit als Wissenschaft
Mai 2021
Soziale Arbeit und Kindeswohl
Juni 2021
Soziale Arbeit und Suizidalität
Juli 2021
Soziale Arbeit in der DDR
September 2021
Soziale Arbeit und Sport
Oktober 2021
Betriebliche Sozialarbeit
Dezember 2021

Otto & Speckmann: Berufskodex der Sozialarbeit (1966)
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Uwe Otto, der am 27.10.2020 im Alter von 80 Jahren verstarb, hat ganz entschieden zur Entwicklung und Professionalisierung der Sozialen Arbeit in Deutschland beigetragen. In der Ausgabe 4/1966 der Soziale Arbeit verfasste er gemeinsam mit Hermann Speckmann den Beitrag: „Berufskodex für den deutschen Sozialarbeiter“. Ein Berufskodex müsse, so die beiden, überkonfessionell und großflächig angelegt sein, um den Blick nicht weltanschaulich zu verengen. Sie positionierten sich u. a. zur beruflichen Grundhaltung, zu allgemeinen Arbeitsprinzipien und zum Thema der Schweigepflicht. Viele dieser Punkte sind auch 54 Jahre nach Erscheinen weiter aktuell. Mit Hans-Uwe Otto hat die Soziale Arbeit einen großen Wissenschaftler und wichtigen Impulsgeber verloren, dessen Arbeiten heute in vielen Bereichen als Standardlektüre gelesen werden. Er wird auch weiterhin ein wichtiger Bezugspunkt für viele Sozialarbeitende in Ausbildung, Profession und Disziplin bleiben.
- Otto, Hans-Uwe; Speckmann, Hermann J.: Berufskodex für den deutschen Sozialarbeiter. In: Soziale Arbeit 4/1966, S. 179-181
Ökonomisierung
Mit dem Aufsatz „Die Wirtschaft der Sozialen Arbeit“ (Kleve 2015) wurde eine Kontroverse im Selbstverständigungsdiskurs der Sozialen Arbeit ins Rollen gebracht. Heiko Kleve beleuchtet in diesem Beitrag das Wechselverhältnisses von Ökonomie und Sozialer Arbeit und frägt, ob die Soziale Arbeit nicht gar von der Ökonomie lernen könne? Diesen Diskussionsfaden aufnehmend, haben Personen aus Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit Gegenpositionen und weitere Perpektiven verfasst. Neben dem spannenden Inhalt, spiegeln die Beiträge den lebendigen Diskurs in der Sozialen Arbeit wider.
- Heiko Kleve: Die Wirtschaft der Sozialen Arbeit: Zum ambivalenten Wechselverhältnis von Geld und Helfen. In: Soziale Arbeit 4/2015, S. 122-128
- Mechthild Seithe: Die Vermarktung der Sozialen Arbeit: Eine Antwort auf Heiko Kleve. In: Soziale Arbeit 7/2015, S. 242-249
- Jens Wurtzbacher: Professionalität und Handlungsalltag in sozialen Diensten: Zwischen Markt und Staat – Kontroverse Positionen. In: Soziale Arbeit 10/2015, S. 362-368
- Markus Eckl: Soziale Arbeit und Wirtschaft: Eine alternative Perspektive in der aktuellen Debatte. In: Soziale Arbeit 4/2016, S. 122-129
- Norbert Wohlfahrt: Das Knappheitsproblem der Sozialen Arbeit: Systemtheoretische Bewältigung durch Nicht-Hilfe: Eine Antwort auf Heiko Kleve. In: Soziale Arbeit 8/2016, S. 282-288
- Wolf Rainer Wendt: Wirtschaften und sozial arbeiten: Ein notwendiger, kontroverser Beitrag zur Debatte. In: Soziale Arbeit 9/2016, S. 322-324
Deutsche Zeitschrift für Wohlfahrtspflege
Ab 1925 bis zu ihrer kriegsbedingten Einstellung im Jahr 1944 erschien im Berliner Carl Heymanns Verlag die Deutsche Zeitschrift für Wohlfahrtspflege. Im ersten Jahrgang trug die Zeitschrift den Titel „Die Fürsorge“. Sie wurde von Siddy Wronsky und Karl Karstedt herausgegeben, seinerzeit Leiterin und Leiter des „Archivs für Wohlfahrtspflege“, der Vorgängerinstitution des DZI. Dank der Projektförderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa konnten die Jahrgänge 1925 bis 1944 vollständig digitalisiert werden und stehen damit zur freien Verwendung zur Verfügung. Die Deutsche Zeitschrift für Wohlfahrtspflege entspricht in Aufbau und Themensetzung der Fachzeitschrift Soziale Arbeit. Die insgesamt 683 Aufsätze der Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege sind auch in unserer Fachdatenbank DZI-SoLit indexiert.
1925/26
Inhaltsverzeichnis (PDF 4 MB)
1. Jg., 1925, H. 1 / PDF 27 MB
1. Jg., 1925, H. 2 / PDF 27 MB
1. Jg., 1925, H. 3 / PDF 27 MB
1. Jg., 1925, H. 4 / PDF 28 MB
1. Jg., 1925, H. 5 / PDF 28 MB
1. Jg., 1925, H. 6 / PDF 28 MB
1. Jg., 1925, H. 7 / PDF 27 MB
1. Jg., 1925, H. 8 / PDF 28 MB
1. Jg., 1925, H. 9 / PDF 27 MB
1. Jg., 1926, H. 10 / PDF 27 MB
1. Jg., 1926, H. 11 / PDF 32 MB
1. Jg., 1926, H. 12 / PDF 31 MB
1926/27
Inhaltsverzeichnis/PDF 4 MB
2. Jg., 1926, H. 1 / PDF 32 MB
2. Jg., 1926, H. 2 / PDF 33 MB
2. Jg., 1926, H. 3 / PDF 33 MB
2. Jg., 1926, H. 4 / PDF 32 MB
2. Jg., 1926, H. 5 / PDF 32 MB
2. Jg., 1926, H. 6 / PDF 29 MB
2. Jg., 1926, H. 7 / PDF 31 MB
2. Jg., 1926, H. 8 / PDF 31 MB
2. Jg., 1926, H. 9 / PDF 30 MB
2. Jg., 1927, H. 10 / PDF 27 MB
2. Jg., 1927, H. 11 / PDF 33 MB
2. Jg., 1927, H. 12 / PDF 31 MB
1927/28
Inhaltsverzeichnis / PDF 4 MB
3. Jg., 1927, H. 1 / PDF 31 MB
3. Jg., 1927, H. 2 / PDF 33 MB
3. Jg., 1927, H. 3 / PDF 31 MB
3. Jg., 1927, H. 4 / PDF 28 MB
3. Jg., 1927, H. 5 / PDF 30 MB
3. Jg., 1927, H. 6 / PDF 32 MB
3. Jg., 1927, H. 7 / PDF 30 MB
3. Jg., 1927, H. 8 / PDF 32 MB
3. Jg., 1927, H. 9 / PDF 30 MB
3. Jg., 1928, H. 10 / PDF 29 MB
3. Jg., 1928, H. 11 / PDF 27 MB
3. Jg., 1928, H. 12 / PDF 29 MB
1928/29
Inhaltsverzeichnis / PDF 4 MB
4. Jg., 1928, H. 1 / PDF 31 MB
4. Jg., 1928, H. 2 / PDF 33 MB
4. Jg., 1928, H. 3 / PDF 33 MB
4. Jg., 1928, H. 4 / PDF 33 MB
4. Jg., 1928, H. 5 / PDF 30 MB
4. Jg., 1928, H. 6 / PDF 30 MB
4. Jg., 1928, H. 7 / PDF 31 MB
4. Jg., 1928, H. 8 / PDF 35 MB
4. Jg., 1928, H. 9 / PDF 37 MB
4. Jg., 1929, H. 10 / PDF 34 MB
4. Jg., 1929, H. 11 / PDF 36 MB
4. Jg., 1929, H. 12 / PDF 39 MB
1929/30
Inhaltsverzeichnis / PDF 5 MB
5. Jg., 1929, H. 1 / PDF 28 MB
5. Jg., 1929, H. 2 / PDF 28 MB
5. Jg., 1929, H. 3 / PDF 28 MB
5. Jg., 1929, H. 4 / PDF 28 MB
5. Jg., 1929, H. 5 / PDF 28 MB
5. Jg., 1929, H. 6 / PDF 34 MB
5. Jg., 1929, H. 7 / PDF 27 MB
5. Jg., 1929, H. 8 / PDF 36 MB
5. Jg., 1929, H. 9 / PDF 28 MB
5. Jg., 1930, H. 10 / PDF 32 MB
5. Jg., 1930, H. 11 / PDF 26 MB
5. Jg., 1930, H. 12 / PDF 32 MB
1930/31
Inhaltsverzeichnis / PDF 5 MB
6. Jg., 1930, H. 1 / PDF 30 MB
6. Jg., 1930, H. 2 / PDF 26 MB
6. Jg., 1930, H. 3 / PDF 27 MB
6. Jg., 1930, H. 4 / PDF 27 MB
6. Jg., 1930, H. 5 / PDF 28 MB
6. Jg., 1930, H. 6 / PDF 27 MB
6. Jg., 1930, H. 7 / PDF 24 MB
6. Jg., 1930, H. 8 / PDF 25 MB
6. Jg., 1930, H. 9 / PDF 21 MB
6. Jg., 1931, H. 10 / PDF 28 MB
6. Jg., 1931, H. 11 / PDF 26 MB
6. Jg., 1931, H. 12 / PDF 25 MB
1931/32
Inhaltsverzeichnis / PDF 3 MB
7. Jg., 1931, H. 1 / PDF 24 MB
7. Jg., 1931, H. 2 / PDF 30 MB
7. Jg., 1931, H. 3 / PDF 26 MB
7. Jg., 1931, H. 4 / PDF 22 MB
7. Jg., 1931, H. 5 / PDF 20 MB
7. Jg., 1931, H. 6 / PDF 23 MB
7. Jg., 1931, H. 7 / PDF 24 MB
7. Jg., 1931, H. 8 / PDF 17 MB
7. Jg., 1931, H. 9 / PDF 19 MB
7. Jg., 1932, H. 10 / PDF 19 MB
7. Jg., 1932, H. 11 / PDF 19 MB
7. Jg., 1932, H. 12 / PDF 20 MB
1932/33
Inhaltsverzeichnis / PDF 4 MB
8. Jg., 1932, H. 1 / PDF 17 MB
8. Jg., 1932, H. 2 / PDF 14 MB
8. Jg., 1932, H. 3 / PDF 14 MB
8. Jg., 1932, H. 4 / PDF 14 MB
8. Jg., 1932, H. 5 / PDF 14 MB
8. Jg., 1932, H. 6 / PDF 17 MB
8. Jg., 1932, H. 7 / PDF 13 MB
8. Jg., 1932, H. 8 / PDF 14 MB
8. Jg., 1932, H. 9 / PDF 16 MB
8. Jg., 1933, H. 10 / PDF 16 MB
8. Jg., 1933, H. 11 / PDF 15 MB
8. Jg., 1933, H. 12 / PDF 15 MB
1. Jg., 1932/33, Beilage / PDF 59 MB
Widerstand in der Sozialen Arbeit
Der Nationalsozialismus hatte auch für die Soziale Arbeit, die zur Volkspflege ideologisiert wurde, verheerende Folgen. Die Mehrheit der Berufsangehörigen passte sich nach 1933 entweder rasch den veränderten Verhältnissen an oder beteiligte sich sogar aktiv an den nationalsozialistischen „Erneuerungen“. Gleichwohl ging ein Riss durch die Soziale Arbeit, denn der Anteil von jüdischen oder politisch in Opposition zur NSDAP stehenden Berufskolleg*innen war relativ hoch, so dass viele Mitglieder des Berufsstandes von Verfolgung, Flucht, Emigration und Deportation betroffen waren.
Eine überraschend hohe Zahl von Wohlfahrtspflegerinnen, Wohlfahrtspflegern und Jugendleiterinnen, so die damaligen Bezeichnungen für Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen und Angehörige anderer sozialer Berufe, betätigte sich jedoch durch sehr unterschiedliche Handlungen im Widerstand gegen das Regime.
Die Fachzeitschrift Soziale Arbeit veröffentlichte in den Jahren 2012 und 2013 die Reihe „Widerstand in der Sozialen Arbeit“, die sich aus einer Auswahl von Kurzbiographien über Persönlichkeiten, die dem Nationalsozialismus unter Einsatz ihres Lebens Widerstand leisteten, zusammensetzt. Die Reihe würdigt vor allem auch Berufsangehörige der Sozialen Arbeit, deren Leben und Wirken der Öffentlichkeit heute eher weniger bekannt ist.
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Maria von Graimberg (1879-1965) |
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Isa Gruner (1897-1989) |
Mehr Persönlichkeiten
Soziale Arbeit
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Soziale Literatur
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