12,5 Mrd. Euro Geldspenden in Deutschland – Viele Spenden auch für die Nothilfe Ukraine
Die Menschen in Deutschland haben 2024 insgesamt 12,5 Mrd. Euro für gemeinnützige Zwecke gespendet. Damit ist das Spendenvolumen gegenüber 2023 (12,8 Mrd. Euro) nur um 2,1 Prozent gesunken. Inflationsbereinigt beläuft sich der Rückgang auf 4,3 Prozent (Schaubilder 1 und 2). Das ergab die Erhebung des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) unter den 30 Organisationen im DZI Spenden-Index. Mit dem Index schreibt das DZI das Spendenvolumen fort, das sich aus der jüngsten Erhebung im Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) ergibt (vgl. DIW Wochenbericht 46-2022).
„Das Spendenvolumen liegt damit trotz des schwierigen wirtschaftlichen und politischen Umfelds weiterhin auf einem sehr hohen Niveau“, sagt Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI in Berlin. „Das Volumen hat sich genau um den Betrag reduziert, der 2023 für die Erdbebenhilfe in der Türkei und in Syrien gespendet wurde. Im Jahr 2024 gab es dagegen außer dem Ukraine-Krieg keine Katastrophe, für die in größerem Umfang gespendet wurde.“
Im Spendenverhalten drückt sich auch weiterhin die Solidarität für die Menschen in und aus der Ukraine aus. So hat die Bevölkerung in Deutschland nach einer weiteren Umfrage des DZI in den Jahren 2023 und 2024 Geldspenden im Umfang von hochgerechnet 73 bzw. 55 Mio. Euro für die Ukraine-Nothilfe geleistet. Erwartungsgemäß liegen diese Summen zwar weit unter der Spendensumme von rund einer Milliarde Euro zu Beginn des Kriegs gegen die Ukraine im Jahr 2022, zählen aber jeweils für sich genommen auch zu den höchsten katastrophenbedingten Spendeneinnahmen, die in Deutschland bisher gemessen wurden (Schaubild 3).
Das vom DZI berechnete Spendenvolumen liegt wie gewohnt wesentlich höher als das vom Deutschen Spendenrat e.V. in der „Bilanz des Helfens“ veröffentlichte Volumen (2024: 12,5 versus 5,1 Mrd. Euro). „Der große Unterschied erklärt sich vor allem dadurch, dass die Bilanz des Helfens nur Spenden bis 2.500 Euro pro Jahr erfasst, während im SOEP Spenden bis 30.000 Euro pro Jahr berücksichtigt werden können“, sagt Karsten Schulz-Sandhof, beim DZI zuständig für die Spendenstatistik. In die SOEP-Berechnung seien unter anderem rund 1.700 Hochvermögende mit Nettovermögen bis 250 Mio. Euro einbezogen.
Pressekontakt:
Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter
Tel. 030-839 001-11 und 0176-8410 5240
Pressemitteilung vom 16.04.2024 (PDF-Fassung)
Schaubild 1

Schaubild 2

Schaubild 3
