Für das Jahr 2011 zeichnet sich ein Spendenrückgang ab

DZI Spenden-Index sinkt im 1. Halbjahr 2011 katastrophenbereinigt um 1,3%

Die Geldspendeneinnahmen der 30 im DZI Spenden-Index berücksichtigten Organisationen sind im 1. Halbjahr 2011 ohne Berücksichtigung der besonderen Katastrophenspenden um 1,3% gesunken. Einschließlich der Sonderspenden reduzierten sich die Geldspenden der Organisationen in den ersten sechs Monaten um 19,0%, das heißt von 627 Mio. Euro (1. Hj. 2010) auf 508 Mio. Euro (1. Hj. 2011). Das hat eine Umfrage des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) ergeben. Dem Spenden-Index gehören die 30 nach Geldspenden größten Organisationen mit DZI Spenden-Siegel an. Im Jahr 2010 hatte der Index insgesamt um 33,5% zugelegt, katastrophenbereinigt immerhin noch um 7,8%.

„Der sich 2011 abzeichnende Rückgang der Spendenbereitschaft könnte auf die sich eintrübenden Konjunkturaussichten und die Verunsicherungen durch die Euro-Krise zurückzuführen sein“, sagt Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI. „Das Spendenjahr 2011 ist aber natürlich noch nicht ganz vorüber. Gerade der Dezember ist traditionell der spendenstärkste Monat im Jahr und es ist zu hoffen, dass viele Menschen sich zum Jahresende hin noch einmal für eine Spende an seriöse Organisationen entscheiden.“

Sowohl 2010 als auch 2011 wurden in Deutschland große Beträge zusätzlich zum üblichen Volumen gespendet. Für die Opfer des Erdbebens in Haiti (Januar 2010) kamen 230 Mio. Euro zusammen, für die Flutopfer in Pakistan (August/September 2010) waren es 200 Mio. Euro. Zugunsten der vom Erdbeben, dem Tsunami und der Atomkatastrophe betroffenen Menschen in Japan (März 2011) spendeten die Deutschen 72 Mio. Euro und für die noch immer andauernde Hungerkatastrophe in Ostafrika bisher 170 Mio. Euro.

Ausgehend von den Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), das das Spendenvolumen 2009 mit 5,3 Milliarden Euro angegeben hat, beziffert das DZI unter Berücksichtigung der Entwicklung des Spenden-Index und der katastrophenbedingten Sonderspenden das Geldspendenvolumen für 2010 auf 6,1 Mrd. Euro. Für 2011 ist demnach ein Volumen von etwa 5,9 Mrd. Euro zu erwarten, falls sich die im 1. Halbjahr zu beobachtende Zurückhaltung der Spender fortgesetzt haben sollte.

Als wichtige Entscheidungshilfe für Spenderinnen und Spender hat das DZI seine Internetseite www.dzi.de neu gestaltet und um zahlreiche Informationsangebote erweitert. Ausführliche Auskünfte zu allen 263 Organisationen mit DZI Spenden-Siegel und vielen Organisationen ohne Spenden-Siegel können dort kostenlos abgerufen werden, ebenso Tipps für Spender zu Themen wie Haustür- und Straßenwerbung, Verwaltungskosten etc. In der Rubrik „Das DZI rät ab“ sind negative Einschätzungen zu zahlreichen Organisationen jetzt schnell zugänglich.

Pressekontakt DZI: Burkhard Wilke (Geschäftsführer) 030 839001-11

(Wichtiger Hinweis: Weitere Anlagen mit statistischen Informationen finden sich in der PDF-Fassung dieser Pressemitteilung.)

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Für das Jahr 2011 zeichnet sich ein Spendenrückgang ab
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