Großzügigkeit tut gut … nicht nur zur Weihnachtszeit

Tipps zum Spenden am Jahresende und für 2015 / Spender sind in der Minderheit

Soziologische und ökonomische Studien sind sich einig, die Weltreligionen predigen es seit
Jahrhunderten, und der Schriftsteller André Gide hat es vor Jahrzehnten mit einem viel zitierten
Aphorismus auf den Punkt gebracht: „Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz,
sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.“

„Sich für andere zu engagieren, sei es mit Geldspenden, ehrenamtlicher Arbeit oder ganz
konkret für Hilfsbedürftige im eigenen Umfeld, bereitet Glück und ist ein Segen für unsere
ganze Gesellschaft. Es wäre wunderbar, wenn sich dafür im neuen Jahr 2015 auch außerhalb
der Weihnachtszeit und unabhängig von einzelnen humanitären Notlagen, über die die
Medien eventuell umfassender berichten, mehr Menschen in Deutschland begeistern lassen
würden als bisher“, sagt Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des
Deutschen Zentralinstituts für sozialen Fragen (DZI). Obwohl das Engagement für andere
Menschen und für gemeinnützige Zwecke auch in Deutschland tief verwurzelt sei, bleibe die
Hilfsbereitschaft hierzulande aber doch hinter der in vielen anderen Ländern zurück.

Der von der britischen Charities Aid Foundation (CAF) vor wenigen Wochen veröffentlichte
„World Giving Index 2014“ gibt Aufschluss über die weltweit sehr unterschiedlich ausgeprägte
Bereitschaft zum bürgerschaftlichen Engagement. Er stützt sich auf Umfragen, bei
denen das amerikanische Meinungsforschungsinstitut Gallup im Jahr 2013 repräsentativ
ausgewählte Untersuchungsgruppen in 135 Staaten gefragt hat: Haben Sie im vergangenen
Monat einer gemeinnützigen Organisation Geld gespendet, sich in einer Organisation ehrenamtlich
engagiert oder jemandem geholfen, den Sie vorher nicht kannten? In Deutschland
gaben 58% der Befragten an, jemand Unbekanntem geholfen zu haben (Platz 29),
25% hatten sich ehrenamtlich engagiert (Platz 46) und 42% hatten einer gemeinnützigen
Organisation Geld gespendet (Platz 27). Die Spenderquote liegt beispielsweise in Großbritannien
und Irland (je 74%), Kanada (71%), den Niederlanden (70%), den USA (68%), Dänemark
(62%) oder Schweden (55%) deutlich höher als in Deutschland.

„Es gibt bisher nur wenige internationale Vergleichsstudien zum bürgerschaftlichen Engagement
und kaum Erklärungsansätze für die zum Teil so unterschiedlich ausgeprägte Engagementbereitschaft
in wirtschaftlich und gesellschaftlich durchaus vergleichbaren Ländern
wie Deutschland, den Niederlanden oder Schweden“, sagt DZI-Geschäftsführer Wilke. „Es
ist aber eine große Herausforderung und auch Chance für uns hier in Deutschland, gemeinsam
und beginnend im neuen Jahr 2015 die Grundlagen dafür zu legen, dass das Spenden
und das ehrenamtliche Engagement in Zukunft nicht mehr nur von einer großen Minderheit,
sondern von der großen Mehrheit in unserer Bevölkerung mitgetragen werden.“

Das DZI unterstützt Spenderinnen und Spender mit seinen unabhängigen Auskünften, seinem Spenden-Siegel und vielen thematischen Tipps bei der Spendenentscheidung:


  • Das Spenden-Siegel-Bulletin (Stand: Dezember 2014) mit den Namen, Adressen und Kontoverbindungen aller 229 Organisationen, denen das Siegel zuerkannt wurde, kann kostenlos als Broschüre beim DZI bestellt oder auf dessen Internetseite abgerufen werden.
  • Der DZI Spenden-Almanach 2014 bietet als „Spenderberatung im Taschenformat“ ausführliche Einzelportraits aller Spenden-Siegel-Organisationen, kurzgefasste Tipps zu 19 Einzelthemen wie Patenschaften, Haustür-/Straßenwerbung oder „Social Shopping“ im Internet. Er enthält auch aktuelle Fachbeiträge zur Diskussion um „Rassismus in der Spendenwerbung“ oder zur Kommunikationsqualität deutscher Nichtregierungsorganisationen. Der Almanach kann zum Preis von 9,80 Euro als E-Book unter www.dzi.de bestellt oder für 12,80 Euro beim DZI und über den Buchhandel bezogen werden. Ältere Ausgaben sind auf der Internetseite des DZI kostenfrei abrufbar.
  • Das Spendenmagazin 2014 enthält neben der Spendenkolumne von Roger Willemsen und Mitarbeiterportraits aus Hilfsorganisationen viele informative Beiträge, die Einblick geben, wie Spenden wirksam eingesetzt werden, wie der Alltag von Mitarbeitenden in Hilfsorganisationen aussieht, und welche Weiterentwicklungen es bei der Transparenz und der Wirksamkeit im Spendenwesen gibt. Das Spendenmagazin 2014 wurde im November 2014 in einer Auflage von 470.000 Exemplaren in Tageszeitungen und kirchlichen Wochenzeitungen verbreitet und liegt bundesweit bei den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen zur kostenlosen Mitnahme bereit. Das E-Paper ist auf der Website des DZI in der Rubrik „Downloads“ abrufbar.
  • In der Rubrik „Das DZI rät ab“ der Website veröffentlicht die Spenderberatung Auskünfte mit negativen Einschätzungen zu zahlreichen Spenden sammelnden Organisationen.
  • Mit der Online-Datenbanksuche ermöglicht die Spenderberatung, die DZI-Auskünfte zu vielen hundert Organisationen mit und ohne Spenden-Siegel gezielt nach Arbeits- oder Länderschwerpunkten zu filtern.

Pressekontakt:
Burkhard Wilke, Geschäftsführer und Wissenschaftlicher Leiter
Tel. 030-839001-11 und 0176-8410 5240

Pressemitteilung vom 30.12.2014 (PDF)

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