Sonderprüfung im Rahmen des Spenden-Siegels:
DZI prüft gegen Stiftung Menschen für Menschen erhobene Vorwürfe
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat eine Sonderprüfung bei der Stiftung Menschen für Menschen, München, eingeleitet. Dabei sollen im Hinblick auf die Leitlinien für die Vergabe des DZI Spenden-Siegels Vorwürfe untersucht werden, die ein früherer Großspender der Stiftung am Freitag gegenüber dem DZI vorgebracht hat. Der Hinweisgeber gehörte zugleich bis Sommer 2012 dem Beratungsgremium der Stiftung Menschen für Menschen an. Die Stiftung trägt das Spenden-Siegel, dessen Beantragung freiwillig und mit einer jährlichen intensiven Prüfung durch das DZI verbunden ist, seit 1992 ohne Unterbrechung.
„Nachdem am Donnerstag eine Tageszeitung über einzelne Vorwürfe des ehemaligen Großspenders und Kuratoriumsmitglieds berichtet hatte, die dem DZI nicht direkt vorlagen und die inhaltlich auch keine Veranlassung zur Einleitung einer Sonderprüfung gaben, erhielten wir am Freitagnachmittag unmittelbar durch ihn Kenntnis von deutlich weiter reichenden Vorwürfen, die sich auf das Geschäftsgebaren der Stiftung beziehen“, sagt DZI-Geschäftsführer Burkhard Wilke. Die erweiterten Anschuldigungen seien nach Kenntnisstand des DZI zeitgleich auch einzelnen Medien zugeleitet worden.
Einen Teil der ihm jetzt mitgeteilten Vorwürfe hält das DZI aufgrund der bei ihm durch die Spenden-Siegel-Prüfungen vorliegenden Informationen für unbegründet. Ein anderer Teil hat das DZI veranlasst, noch am Freitagabend eine Sonderprüfung einzuleiten und die Stiftung in einem per E-Mail übermittelten Schreiben um entsprechende Information und Stellungnahme zu bitten. Die Stiftung Menschen für Menschen hat den Eingang des Schreibens am Samstag bestätigt und die sehr zeitnahe Übermittlung der erbetenen Informationen zugesagt.
Berlin, den 10. Februar 2013