Soziale Arbeit 1.2021
Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete
S. 1
Editorial
S. 2-8
Soziale Arbeit ist die anspruchsvollste
Profession des psychosozialen Bereichs
Petra Fuchs, Hebertsfelden
Schlagworte: Professionalisierung - Soziale Arbeit - Wissenschaft - Bezugswissenschaft - Handlungskompetenz
Zusammenfassung
Der Artikel diskutiert
die These, dass Soziale Arbeit die anspruchsvollste
Profession des psychosozialen Bereichs
ist. Soziale Arbeit besteht aus einem komplizierten
reflexiven Handlungsfeld, das wissenschaftliche
Bezüge herstellen muss. Die große Landschaft
an Theorien der Sozialen Arbeit sowie
die der Bezugswissenschaften, in denen transdisziplinär
agiert werden muss, stellt Sozialarbeiter*
innen vor Herausforderungen, wie sie so
in anderen Professionen nicht vorzufinden sind.
Petra Fuchs, Sozialpädagogin (B.A.) und Masterstudentin Soziale Arbeit und Forschung, ist Vorsitzende des Vereins „Spielecafé der Generationen – Jung und Alt spielt e.V.“ E-Mail: spielefuechsin.sozial@gmail.com
(die PDF-Datei wird von Mo bis Do per E-Mail zugeschickt)
S. 3
DZI Kolumne
Gem·einsam
Die kurzen Wintertage machen es besonders sichtbar: So viele Fenster in den Häusern sind nachmittags und abends erleuchtet. Es bleiben sichtbar mehr Menschen zu Hause, die sonst etwas gemeinsam unternehmen oder Zeit bei Verwandten und Freund*innen verbringen. Das gerade erlebte Weihnachten und Corona werfen ein doppeltes Schlaglicht
auf ein Thema, das ohnehin zunehmende Aufmerksamkeit erfährt: die Einsamkeit.
Für die einen schafft die unversehens starke Tendenz zum Home Office eine willkommene Erweiterung ihrer Arbeitsmöglichkeiten – für andere
verstärkt das Social Distancing der Pandemie die Gefahr der Vereinsamung.
Zwischen bloßem Alleinsein, sozialer Isolation und Einsamkeit gilt es Psycholog*innen zufolge zu unterscheiden. Ein entscheidendes Kennzeichen sei vor allem die Unfreiwilligkeit des Alleinseins. Studien zufolge gibt es drei Lebensphasen mit erhöhtem Einsamkeitsrisiko: Anfang 20, wenn junge Erwachsene für einen Job oder ein Studium den Wohnort wechseln, ab Mitte 40, wenn die eigenen Kinder das
Haus verlassen und im Seniorenalter, wenn gesundheitliche Probleme und eine geringere Mobilität die
Kontaktmöglichkeiten einschränken, Freund*innen und Lebenspartner*innen sterben.
Gute Tipps gegen Einsamkeit im Lockdown und auch sonst gibt die Deutsche Depressionshilfe, so etwa: dem Tag Struktur geben, körperliche Aktivitäten
und aktiv Kontakte suchen. Eine für viele Menschen wichtige Hilfe gegen das Gefühl der Vereinsamung sind außerdem die Haustiere. Bereits im Frühsommer dieses Jahres meldeten viele Tierheime
ein Allzeithoch bei der Nachfrage nach Heimtieren.
Ob es gleich ein Einsamkeitsministerium sein muss, wie in Großbritannien 2018 eingeführt? Wohl eher nicht. Verwandte, Freund*innen, Kolleg*innen und Vorgesetzte sollten vielmehr in der aktuell zugespitzten Lockdown-Situation und auch darüber hinaus im neuen Jahr einen achtsamen Blick für Menschen haben, die an Einsamkeit leiden. Einladen und Anstiften zur Gemeinsamkeit – das ist doch ein guter Vorsatz im neuen Jahr 2021.
Burkhard Wilke
wilke@dzi.de
S. 8-15
Passungen in Patenschaften im Übergang Schule-Ausbildung
Zur Bedeutung von Biografie und Generativität für gelingende Patenschaftsbeziehungen
Gisela Jakob, Darmstadt
Schlagworte: Patenschaft - Schule - Ausbildung - Biografie - Generativität - Persönlichkeitsentwicklung - freiwilliges Engagement
Zusammenfassung
In dem vorliegenden
Beitrag werden ausgewählte Ergebnisse aus
einer
Untersuchung von Patenschaften in der
Übergangsphase von der Schule in eine Ausbildung
präsentiert. Die Patenschaftsbeziehungen
basieren auf Passungen, die sich aus den Biografien
der Pat*innen und der Jugendlichen
ergeben.
In der Begegnung von Angehörigen
unterschiedlicher Generationen kann sich
Generativität
entfalten, die für beide, Pat*innen
und Jugendliche, Sinnstiftung und Entwicklung
ermöglicht.
Professorin Dr. Gisela Jakob lehrt Theorien und Methoden sowie Professionalisierung der Sozialen Arbeit an der Hochschule Darmstadt. E-Mail: gisela.jakob@h-da.de
(die PDF-Datei wird von Mo bis Do per E-Mail zugeschickt)
S. 15-22
Soziale Arbeit und Modedesign verbinden
Einblicke in die soziale Praxis des Rambler Studios Berlin
Tobias Kindler, St. Gallen (Schweiz); Benjamin Siepmann; Sarah Skala, Berlin
Schlagworte: Wohnungslosenhilfe - Jugendhilfe - Design - Kreativität - Sozialberatung
Zusammenfassung
In der Sozialen Arbeit
werden zunehmend klassische Hilfeformen mit
kreativen Ansätzen verbunden. Dabei ist bislang
wenig bekannt darüber, inwiefern dadurch die
angestrebten Zielgruppen erreicht werden und
wie diese das Angebot nutzen und bewerten.
Der vorliegende Beitrag setzt an dieser Lücke
an, ermöglicht exemplarische Einblicke in die
soziale Praxis des Rambler Studios Berlin und
diskutiert entlang dieses Beispiels Grenzen und
Möglichkeiten der Verbindung von Sozialer
Arbeit
und Modedesign.
Tobias Kindler, M.Sc. Soziale Arbeit, ist Sozialpädagoge und arbeitet als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Soziale Arbeit und Räume der OST – Ostschweizer Fachhochschule in St.Gallen, Schweiz. Er forscht schwerpunktmäßig zu politischer Sozialer Arbeit, Kinder- und Jugendhilfe sowie Kinderrechten. E-Mail: tobias.kindler@ost.ch
Benjamin Siepmann ist Dipl. Sozialarbeiter und -pädagoge und arbeitet seit 2012 in der Berliner Jugend- und Wohnungslosenhilfe. Er war maßgeblich an der Konzeptionierung und Umsetzung des Rambler Studios Berlin beteiligt und hat dort von 2016 bis 2020 als Projektleiter gearbeitet. E-Mail: bensiep.nc@gmail.com
Sarah Skala ist Dipl. Sozialarbeiterin und arbeitet seit über zwölf Jahren in der Wohnungslosenhilfe in Berlin. Seit 2014 hat sie gemeinsam mit einer Projektgruppe die Konzeptionierung des Rambler Studios sowie die Umsetzung und Eröffnung vorbereitet und gestaltet. Seit 2016 ist sie als Sozialarbeiterin im Rambler Studio beschäftigt, seit 2020 als Projektleiterin. E-Mail: s.skala@neuechanceberlin.de
(die PDF-Datei wird von Mo bis Do per E-Mail zugeschickt)
S. 22-31
Menschenrechte als Bezugsrahmen
ethischer Reflexionen von Sozialarbeitshandeln
Sebastian Dolsdorf, Berlin
Schlagworte: Menschenrechte - Menschenwürde - Ethik - Soziale Arbeit - Handlungskompetenz
Zusammenfassung
In diesem Artikel wird
der Frage nachgegangen, wie sich die Bezugnahme
auf Menschenrechte im Rahmen ethischer
Reflexionen von Sozialarbeitshandeln gestalten
kann. Am Ende des Textes wird ein konkreter
Vorschlag für ein solches Verfahren gemacht.
Dieses wird vorher theoretisch über verschiedene
Zugänge (Soziale Arbeit und Ethik, Menschenrechte
und Menschenwürde, Menschenrechte
und Ethik Sozialer Arbeit) hergeleitet.
Sebastian Dolsdorf (Master of Social Work) ist Lehrkraft an einer Fachschule für Sozialpädagogik und Lehrbeauftragter an der Alice Salomon Hochschule Berlin. E-Mail: dolsdorf@ash-berlin.eu
(die PDF-Datei wird von Mo bis Do per E-Mail zugeschickt)
S. 31-33
Rundschau
S. 33
Tagungskalender
S. 34-37
Bibliografie
S. 38-40
Verlagsbesprechungen
S. 40
Impressum