Spendenentwicklung 2025: Deutscher Spendenmonitor meldet Spendenplus – aber weniger Spendende

Zum Auftakt der Adventszeit – der wichtigsten Spendenzeit des Jahres – und zum Giving Tuesday, dem internationalen Aktionstag des Gebens am 2. Dezember 2025, veröffentlicht das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) gemeinsam mit dem Deutschen Fundraising Verband (DFRV) die Ergebnisse des vom DFRV verantworteten Deutschen Spendenmonitors. Das Online-Panel befragte von Mitte Oktober bis Mitte November 2025 rund 5.000 Personen im Alter zwischen 16 und 75 Jahren zu ihrem Spendenverhalten in den vergangenen zwölf Monaten. Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Anstieg der Privatspenden gemäß Deutschem Spendenmonitor um 300 Millionen auf 6,3 Milliarden Euro (Teilsumme des Spendenvolumens, ohne Großspenden von über 1.500 Euro)
  • Die geschätzte Gesamtsumme der Geldspenden in Deutschland beträgt 2024 laut DZI Spendenindex 12,5 Mrd. Euro.
  • Spender:innen-Quote sinkt leicht von 50,2% auf 49,2%.
  • Spender:innen gaben in den letzten 12 Monaten durchschnittlich 187 Euro, das ist eine Steigerung um über 7% im Vorjahresvergleich.
  • 41% der Menschen in Deutschland engagieren sich ehrenamtlich.
  • 80% der Bevölkerung sind Sachspender:innen.

Das DZI und der Deutsche Fundraising Verband hatten bereits im September 2024 vereinbart, zu Stärkung der Klarheit in der Spendenstatistik ihre jeweiligen Erhebungen, Analysen und Veröffentlichungen zum Spendenverhalten miteinander abzustimmen.

Insgesamt summieren sich die jährlichen Geldspenden in Deutschland laut DZI Spendenindex auf 12,5 Milliarden Euro (2024). Diese Summe bezieht anders als der Deutsche Spendenmonitor beispielsweise auch Großspenden über 1.500 Euro mit ein.

Die Spenden sammelnden Organisationen haben die Zahlen des Spendenmonitors dieses Jahr mit besonders großer Spannung erwartet. Inflation, dauerhafte Multikrisen und wirtschaftliche Unsicherheit gestalten das psychologische Umfeld von Spenden schwieriger als sonst. Dieses Jahr kam noch hinzu, dass es, verstärkt durch eine kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, eine negativ aufgeladene öffentliche Debatte über die Rolle gemeinnütziger Organisationen sowie die Vergabe von öffentlichen Mitteln an diese gab. Befürchtet wurde eine massive Vertrauenskrise.

„Spenden ist Vertrauenssache! Die trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stabile bis leicht positive Spendenentwicklung kann deshalb auch als ein Ergebnis der deutlich verbesserten Transparenz vieler Spendenorganisationen gesehen werden. Die immer stärker genutzten Angebote der unabhängigen DZI Spendenberatung stützen darüber hinaus die Spendenbereitschaft ebenso wie ein zeitgemäßes und verantwortungsbewusstes Fundraising“, sagt Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI.

„Wir freuen uns, dass das Vertrauen in spendensammelnde Organisationen weiterhin groß ist. Die Spendenden haben Kurs gehalten, Solidarität bewiesen, sich weiter und teilweise mit mehr Mitteln engagiert, trotz Unsicherheiten, multipler Krisen und steigender Kosten“, sagt Larissa Probst, Geschäftsführerin des Deutschen Fundraising Verbandes.

Materialien und Links

Pressekontakt:
Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter
Tel. 030-839 001-11 oder 0176-8410 5240

Pressemitteilung vom 25.11.2025 (PDF-Fassung)


Allgemeine Informationen zum DZI

  • Das 1893 gegründete Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) ist ein unabhängiges wissenschaftliches Dokumentationszentrum für die Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit und das Spendenwesen. Als Stiftung bürgerlichen Rechts wird es getragen vom Senat von Berlin, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Deutschen Industrie- und Handelskammer, dem Deutschen Städtetag und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. Finanziert wird das Institut zu etwa gleichen Teilen aus öffentlichen Zuwendungen (Land Berlin, Bundesfamilienministerium, Bundesentwicklungsministerium) und eigenen Einnahmen (Prüfgebühren Spenden-Siegel, Abonnements Datenbank DZI SoLit, Fachzeitschrift Soziale Arbeit etc.).
  • Die öffentliche Bibliothek, die von über 200 Hochschulen abonnierte Literaturdatenbank DZI SoLit und die Fachzeitschrift Soziale Arbeit des DZI sind in der Wissenschaft, Ausbildung und Praxis der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik hoch angesehene Informationsquellen, die wesentlich zu einer qualitativ hochwertigen Ausbildung, Forschung und Berufspraxis in den sozialen Berufsfeldern beitragen.
  • Seit seiner Gründung dokumentiert das DZI Spenden sammelnde Organisationen. Die DZI Spendenberatung ist praktischer Verbraucherschutz für Spendende. Sie ist die anerkannte Prüfinstanz, die unabhängig und kompetent das Geschäftsgebaren von Hilfsorganisationen bewertet. Mit ihren Empfehlungen gibt sie den Spendenden und der Öffentlichkeit Sicherheit, mit ihrer Kritik warnt sie vor Missständen und schwarzen Schafen. Die Spendenberatung dokumentiert derzeit 1.100 Organisationen vor allem aus den Bereichen Soziales, Umwelt und Naturschutz. Neben positiven und neutralen Auskünften veröffentlicht das DZI auf seiner Webseite unter der Rubrik „Das DZI rät ab“ auch negative Einschätzungen und Warnungen zu konkret benannten Organisationen. Als Mitglied im weltweiten Dachverband Charity Monitoring Worldwide (CMW) erkennt das DZI dessen anspruchsvolle Grund­sätze für die Prüfung von Spendenorganisationen an.
  • Seit 1992 vergibt das DZI im Rahmen der Spendenberatung auf Antrag und nach umfassender Prüfung das Spenden-Siegel an gemeinnützige, Spenden sammelnde Organisationen. Die Prüfungen werden beim DZI von sieben wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt, mit überwiegend wirtschaftswissenschaftlichem Hochschulabschluss. Sie werden von drei Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern unterstützt. Gegenwärtig tragen rund 230 Organisationen das DZI Spenden-Siegel, mit einem jährlichen Spendenvolumen von 2,2 Mrd. Euro und Gesamteinnahmen von rund 6 Mrd. Euro. Die Organisationen beschäftigen im In- und Ausland rund 49.000 Hauptamtliche und 100.000 Ehrenamtliche.
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