Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach würdigen die Bedeutung des DZI für die Soziale Arbeit und das Spendenwesen
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat die Tätigkeit und die Bedeutung des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) bei der Festveranstaltung zum 125-jährigen Bestehen des Instituts gewürdigt. Vor rund 150 Gästen aus der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft, der Politik und der Wirtschaft sagte sie am Montag im Harnack-Haus, dem Tagungshaus der Max Planck Gesellschaft in Berlin-Dahlem: „Spenden ist eine wichtige Form des bürgerschaftlichen Engagements. Und Spenden ist Vertrauenssache. Spenderinnen und Spender wollen sicher sein, dass ihr Geld auch ankommt. Deshalb ist die Arbeit der Spenderberatung des DZI so wichtig. Mit seiner unabhängigen Auskunftsarbeit stärkt das DZI die Transparenz und das Vertrauen in der deutschen Spendenlandschaft. Das BMFSFJ fördert seit langem die DZI Spenderberatung, denn wir kümmern uns um die Kümmerer.“
Elke Breitenbach, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales des Landes Berlin betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung des DZI für die Ausbildung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern ebenso wie sein bundesweites und internationales Renommee durch die unabhängige Spenderberatung. Die Senatorin hob außerdem hervor: „Gerade in Zeiten, in denen die drängenden sozialen Fragen zu dem Versuch missbraucht werden, unsere Gesellschaft durch populistische und nationalistische Parolen zu spalten, sind unabhängige Kompetenzzentren wie das DZI unverzichtbar, das neutral und fundiert Informationen, Entscheidungshilfen und Orientierung für die Fachwelt und auch die allgemeine Öffentlichkeit bereitstellen.“
Thomas Gebauer, Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation medico international e.V., forderte in seiner Festrede ein verstärkt politisches Verständnis des Helfens: „Hilfe ist notwendig, weil von ihr das existentielle Überleben von Menschen abhängen kann und mit sozialem Engagement auch ein Statement gegen die Entsolidarisierung von Gesellschaften gesetzt wird. Aber genauso ist Hilfe auch zu kritisieren, so wie schon die Gründerinnen und Gründer des DZI gesagt haben: Wer Gerechtigkeit zu fordern hat, darf es nicht bei Almosen belassen.“
Die Vorsitzende des Vorstands der Stiftung DZI, Prof. Ingrid Stahmer, dankte den fünf Trägerinstitutionen des DZI, dem Land Berlin, dem Bundesfamilienministerium, dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag und der Bundesarbeitsgemeinschaft
der Freien Wohlfahrtspflege für die schon langjährige Unterstützung des Instituts. Die vielfältige Trägerschaft aus dem Sektoren Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sei unverzichtbar für die Unabhängigkeit des DZI und die Neutralität seiner Auskünfte und Einschätzungen.
Pressekontakt:
Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter
Tel. 030-839001-11 und 0176-8410 5240
Weitere Informationen zur Geschichte und zum Jubiläum des DZI unter diesem Link.
Pressemitteilung vom 15.10.2018 (PDF)
Allgemeine Informationen zum DZI
- Das 1893 gegründete Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) ist ein unabhängiges wissenschaftliches Dokumentationszentrum für die Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit und das Spendenwesen. Als Stiftung bürgerlichen Rechts wird es getragen vom Senat von Berlin, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag, dem Deutschen
Städtetag und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. Finanziert wird das Institut zu etwa gleichen Teilen aus öffentlichen Zuwendungen (Land Berlin, Bundesfamilienministerium, Bundesentwicklungsministerium) und aus
eigenen Einnahmen. - Die öffentliche Bibliothek, die von über 200 Hochschulen abonnierte Literaturdatenbank DZI SoLit und die Fachzeitschrift Soziale Arbeit des DZI sind in der Wissenschaft, Ausbildung und Praxis der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik hoch angesehene Informationsquellen,
die wesentlich zu einer qualitativ hochwertigen Ausbildung, Forschung und Berufspraxis in den sozialen Berufsfeldern beitragen. - Seit seiner Gründung dokumentiert das DZI Spenden sammelnde Organisationen. Die DZI Spenderberatung ist praktischer Verbraucherschutz für Spendende. Sie ist die anerkannte Prüfinstanz, die unabhängig und kompetent das Geschäftsgebaren von
Hilfsorganisationen bewertet. Mit ihren Empfehlungen gibt sie den Spendenden und der Öffentlichkeit Sicherheit, mit ihrer Kritik warnt sie vor Missständen und schwarzen Schafen. Die Spenderberatung dokumentiert derzeit 1.200 Organisationen vor allem aus den Bereichen Soziales, Umwelt und Naturschutz. Neben positiven und neutralen Auskünften veröffentlicht das DZI auf seiner Webseite unter der Rubrik „Das DZI rät ab“ auch negative Einschätzungen und Warnungen zu konkret benannten Organisationen. Als Mitglied im International Committee on Fundraising Organizations (ICFO) erkennt das DZI dessen anspruchsvolle Grundsätze für die Prüfung von Spendenorganisationen an. - Seit 1992 vergibt das DZI im Rahmen der Spenderberatung auf Antrag und nach umfassender Prüfung das Spenden-Siegel an gemeinnützige, Spenden sammelnde Organisationen. Die Prüfungen werden beim DZI von acht wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt, mit überwiegend wirtschaftswissenschaftlichem Hochschulabschluss. Sie werden von drei Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern unterstützt werden. Gegenwärtig tragen 230 Organisationen das DZI Spenden-Siegel, mit einem jährlichen Spendenvolumen von 1,4 Mrd. Euro und Gesamteinnahmen von rund 4,5 Mrd. Euro. Die Organisationen beschäftigen im In- und Ausland rund 49.000 Hauptamtliche und 100.000 Ehrenamtliche.