Ergebnisse des Deutschen Spendenmonitors 2024: Zuwachs bei Generation Y / 50,2% der Menschen in Deutschland spenden / DZI-Spendenmagazin erschienen
Zum Giving Tuesday, dem internationalen Aktionstag des Gebens am 3. Dezember, veröffentlicht das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) gemeinsam mit dem Deutschen Fundraising Verband (DFRV) die Ergebnisse des vom DFRV verantworteten Deutschen Spendenmonitors 2024:
- leichter Anstieg der Privatspenden gemäß Deutschem Spendenmonitor auf 6 Milliarden Euro (ohne Großspenden über 1.500 Euro)
- Die Gesamtspendensumme in Deutschland beträgt 2023 laut DZI-Fortschreibung des Spendenvolumens aus dem Sozio-oekonomischen Panel 12,8 Mrd. Euro
- Spender:innen-Quote steigt um 1,6 Punkte auf 50,2% in 2024
- Spender:innen gaben in den letzten 12 Monaten durchschnittlich 174 Euro, Steigerung um 4 Euro im Vorjahresvergleich
- 42% der Menschen in Deutschland engagieren sich ehrenamtlich
- 81% der Bevölkerung geben Sachspenden
Das DZI und der Deutsche Fundraising Verband hatten bereits im September angekündigt, sich zur Stärkung der Klarheit in der Spendenstatistik bei ihren jeweiligen Erhebungen, Analysen und Veröffentlichungen zum Spendenverhalten zukünftig eng miteinander abzustimmen.
Laut den aktuellen Ergebnissen des Deutschen Spendenmonitors haben die Menschen in Deutschland 2024 pro Kopf 174 Euro gespendet. Damit steigt die Durchschnittsspende um 4 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Spender:innen-Quote steigt um 1,6 Prozentpunkte gegenüber 2023 und beträgt 50,2% im Jahr 2024. Demnach beläuft sich die Geldspendensumme von Privatpersonen gemäß Deutschem Spendenmonitor auf rund 6 Milliarden Euro. Das ist ein leichter Anstieg zum Vorjahr (5,8 Mrd. EUR 2023). Insgesamt betragen die Geldspenden in Deutschland 2023 laut DZI-Fortschreibung des Spendenvolumens aus dem Sozio-oekonomischen Panel 12,8 Mrd. Euro. Diese Summe bezieht anders als der Deutsche Spendenmonitor beispielsweise auch Großspenden über 1.500 Euro mit ein.
„Dieser Anstieg der Summe der Privatspenden sowie das starke ehrenamtliche Engagement sind beeindruckend und zeugen von einer hohen Solidarität in der Bevölkerung trotz vieler Unsicherheiten durch multiple Krisen und steigende Kosten“, sagt Larissa Probst, Geschäftsführerin des Deutschen Fundraising Verbandes.
„Spenden ist Vertrauenssache! Die positive Spendenentwicklung kann als Beleg dafür gesehen werden, dass die hohe Transparenz vieler Spendenorganisationen zusammen mit zeitgemäßem und verantwortungsbewusstem Fundraising sowie die immer stärker genutzten Angebote der unabhängigen DZI Spendenberatung die Entwicklung der Spenden nachhaltig unterstützen“, betont Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI.
Viele Menschen wollen Gutes tun und genießen das Gefühl, mit ihren Spenden zu helfen und eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. In aller Regel bedarf es dafür eines Spendenimpulses, der oft von einer konkreten Spendenbitte und aktivem Fundraising ausgeht. Dies unterstützen Bewegungen wie der heutige Giving Tuesday. Er ermutigt spendenwillige Menschen, sich zu engagieren und dieses Engagement auch sichtbar machen. Auch das neu erschienene DZI Spendenmagazin 2024 hilft beim Gutes tun: mit Tipps zum sicheren Spenden und Beispielen, die zeigen, wie Spenden wirken und wo sie besonders nötig sind.
Wesentliche Faktoren beim Spenden und Engagement sind Transparenz und Vertrauen in Spendenorganisationen. Insgesamt engagieren sich 42% der Menschen in Deutschland ehrenamtlich. Unter Spender:innen sind es sogar 53%, die gleichzeitig auch ehrenamtlich aktiv sind und einen konkreten Einblick in die Arbeit von Organisationen haben. Weiterhin spenden diese Menschen nicht nur Geld, 91% der Spender:innen geben zusätzlich Sachspenden.
Besonders erfreulich ist die Zunahme jüngerer Spender:innen. Bei der sogenannten Gen Y, den zwischen 1980 und 1995 geborenen Menschen, gab es einen Anstieg von 46% (2023) auf 52% im Jahr 2024.
Für die Zukunft gibt es weiteres Potenzial für eine gewinnende, vertrauensvolle Ansprache, denn 29% der aktuellen Nichtspender:innen können sich eine Spende zukünftig durchaus vorstellen. Früher haben vor allem Familie, Kirche, Vereine und soziale Gemeinschaften zum Spenden motiviert. Die teils schwierige Lage dieser Institutionen kann durch ein kompetentes und verantwortungsbewusstes Fundraising kompensiert werden.
Weiterführende Informationen
- Giving Tuesday
- Deutscher Spendenmonitor
- Pressecharts Deutscher Spendenmonitor
- Methode Spendenmonitor
- DZI Spendenmagazin 2024
- DZI Spendenberatung: Richtig Spenden – wirksam helfen!
- Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen
- Deutscher Fundraising Verband
Pressekontakt:
Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter
Tel. 030-839 001-11 und 0176-8410 5240
Pressemitteilung vom 3.12.2024 (PDF-Fassung)